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Bamberger Dom

Bamberger Dom - St. Peter und St. Georg

Die Ursprünge des Bamberger Doms reichen bis zum Beginn des 11. Jahrhunderts zurück, als Heinrich II. und Kunigunde eine ganz besondere Verbundenheit zu Bamberg entwickelten und Heinrich seiner Gemahlin das Castrum Babenberg als Witwensitz übertrug. Da beide allerdings erkennen mussten, dass aus ihrer Ehe keine Kinder hervorgehen und die Thron- und Erbfolge somit ungeklärt bleiben würde, beschloss Heinrich, Teile der Bistümer Würzburg und Eichstätt herauszulösen und aus diesen ein eigenständiges Bistum Bamberg zu gründen (1007), in das sein Besitz übergehen sollte. Aus diesem Grund wurde in Bamberg ein Dom errichtet, der in den folgenden Jahrhunderten eine ereignisreiche Geschichte durchleben sollte. Weiterlesen »

Der Heinrichsdom

1004/1005 gab Heinrich den Bau des ersten Doms in Auftrag, der auf einer Anhöhe auf den Fundamenten einer Kapelle und des angrenzenden Friedhofs der Babenburg errichtet wurde.

Am Geburtstag Heinrich II., dem 6. Mai des Jahres 1012, wurde der Dom in einem feierlichen Festakt, in Anwesenheit von 45 Bischöfen des Heiligen Römischen Reiches, zu Ehren des Apostel Paulus, dem Heiligen Georg und der Gottesmutter Maria geweiht.

Der Dom besaß, statt seiner vier Türme heute, lediglich zwei Türme am Ostchor. Seine Länge war mit 75 Metern im Vergleich zu den anderen bedeuten Kathedralen des 11. Jahrhunderts, Mainz und Speyer, eher bescheiden. Die niedrige Raumhöhe und die vollständig aus Holz gefertigten Decken sollten zu einem folgenschweren Verhängnis werden.

In der Osternacht des Jahres 1081 brach im Dom ein Feuer aus, das Teile der Dachkonstruktion, der Türme und der kostbaren Ausstattung zerstörte. Wie archäologische Untersuchungen allerdings offenlegten, dürfte der Schaden an Fundamenten und der tragenden Bausubstanz so gering gewesen sein, dass auf einen vollständigen Neubau verzichtet wurde.

Als bei einem noch verheerenderen Großbrand im Jahr 1185 der Dom und angrenzende Gebäude fast vollständig zerstört wurden, wurde ab ca. 1190 unter Bischof Timo und Bischof Otto II. mit dem Bau des zweiten Doms begonnen.

Die beiden Dombrände führten dazu, dass heute kaum noch etwas an das ursprüngliche Erscheinungsbild des ersten Domes erinnert. Lediglich im Inneren sind einige wenige Elemente, wie etwa Teile der Westkrypta, erhalten geblieben. 2012 wurden bei Untersuchungen in einem in Vergessenheit geratenen Raum, einem Teil der Gertrudenkapelle, weitere Mauerreste des Heinrichsdoms entdeckt.

Um eine Vorstellung vom Aussehen des ersten Domes zu bekommen, kann man die nur wenige Gehminuten entfernte, oberhalb des Dombergs gelegene Jakobskirche besichtigen. Diese wurde zwar rund 100 Jahre später als der Heinrichsdom fertiggestellt, ist aber ebenfalls als dreischiffige Säulenbasilika erbaut, deren Architektur sich auch im Inneren bis heute im kaum verändert hat.

Der heutige Dom

Nach 40 Jahren Bauzeit wurde 1237 der als Eckbertdom bezeichnete, zweite Bamberger Dom eingeweiht. Der Innenraum wurde dabei wesentlich prunkvoller gestaltet und mit kunstvollen Skulpturen, wie dem Bamberger Reite, ausgestattet.

Der Dom erstreckt sich auf einer Länge von 98 Metern. Seine vier Türme, die mehr als 75 Meter hoch sind, verleihen dem Bauwerk eine majestätische Aura. Der Dom besitzt einen Ost- und einen Westchor. Nach römischem Vorbild,wurde der Hauptaltar in den Westchor statt in den Ostchor gelegt. In der Bauzeit wechselten die Epochen von Romanik zu Gotik, was man an zahlreichen architektonischen Details, wie den romanischen Bögen oder den gotischen Rosetten, erkennen kann. Belegt ist, dass viele Künstler und Bildhauer aus dem In- und Ausland nach Bamberg kamen, um am Bau des Doms mitzuwirken.

Der Bamberger Reiter

Ins Innere des Doms gelangt man über vier Portale: die Veitspforte, das Fürstenportal, die Gnaden- und die Adamspforte. Würde man den Dom über das Fürstenportal, das damals wie heute nur zu besonderen Anlässen geöffnet ist, betreten, so würde der Blick unmittelbar auf eines der berühmtesten Reiterstandbilder überhaupt fallen, dem Bamberger Reiter.

Der Reiter entwickelte sich schnell zum Wahrzeichen Bambergs und gilt als eines der wertvollsten Schätze der europäischen Kunstgeschichte. Bei dem Reiter handelt es sich den Vermutungen nach um König Stephan von Ungarn. Dieser war nach Bamberg gekommen, um die Schwester Kaiser Heinrichs zu heiraten. Doch er gehörte damals keiner Konfession an. Die Legende besagt, dass er damals mit seinem Pferd einfach in den Dom geritten sei. Nach jahrelangen Forschungen erhärteten sich die Ergebnisse, dass der Bamberger Reiter wirklich König Stephan symbolisiert.

Weitere Kunstwerke

Ein weiteres Denkmal zu Ehren von König Stephan ließ Bischof Ekbert 1235 errichten. Grund hierfür soll die Dankbarkeit des Bischofs gegenüber Ungarn gewesen sein. Seine Schwester war Königin von Ungarn. Als ihr Bruder des Mordes an König Philipp von Schwaben verdächtigt wurde und Bamberg verlassen musste, nahm sie Ekbert bei sich auf.

In den folgenden Generationen wurden zahlreiche weitere Kunstwerke geschaffen. So wurde 1499 vom Domkapitel der Auftrag an Tilman Riemenschneider erteilt, ein Grab für das kaiserliche Paar anzufertigen, in dem die beiden ihre letzte Ruhe finden sollten. Auf der Tumba stellte Riemenschneider Legendenszenen nach. Die Seite von Kunigunde zeigt zwei Legenden, die sich in Bamberg zugetragen haben sollen: Die Pflugscharprobe und das Pfennigwunder.

Zu Lebzeiten schritt die Gemahlin des Kaiser oft über den Domplatz, aber hatte in Bamberg keinen leichten Stand. Sie wurde von Heinrich der Untreue verdächtigt und da sie als Frau nicht eidfähig war, verhallten alle Beteuerungen ihrer Unschuld. Daraufhin gab sich Kunigunde dem Urteil Gottes hin. Sie ließ vor der Hofhaltung ein Feuer entfachen, in dem Pflugscharen zum Glühen gebracht wurden. Kunigunde soll der Legende nach vor den Augen einer großen Menschenmenge barfuß über die heißen Eisen gelaufen sein, ohne dass sie dabei Schaden davon trug.

Adresse

  • Domplatz, 96049 Bamberg

Öffnungszeiten

November bis März
Montag bis Mittwoch: 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr
Donnerstag/Freitag: 09.30 Uhr - 17.00 Uhr
Samstag: 09.00 - 16.30 Uhr
Sonntag: 13.00 - 17.00 Uhr

April
Montag bis Mittwoch: 09.00 - 18.00 Uhr
Donnerstag/Freitag: 09.30 Uhr - 18.00 Uhr
Samstag: 09.00 - 16.30 Uhr
Sonntag: 13.00 - 18.00 Uhr

Mai-Oktober
Montag bis Mittwoch: 09.00 - 18.00 Uhr
Donnerstag/Freitag: 09.30 - 18.00 Uhr
Samstag: 09.00 - 11.30 Uhr / 13.00 - 16.30 Uhr
Sonntag: 13.00 Uhr bis 18.00 Uhr

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