Um 1900 wurde die Brauerei wegen ihrer Größe, ihres riesigen Biergartens und ihre schönen Lage im Herzen der Stadt im Volksmund als „Hofbräuhaus von Bamberg“ bezeichnet. Und als eine der wenigen Bamberger Brauereien stellte sie ein Weizenbier her, das man hier bislang kaum kannte.
Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs begann auch der Niedergang der weißen Taube. Der Mangel an Arbeitskräften, fehlende Brenn- und Rohstoffen zwangen zum Ende des Braubetriebs 1916. Nach dem Krieg kam die Brauerei nicht mehr in Gange und wurde von einem Konkurrenten, der Hofbräu AG Bamberg übernommen. Lediglich das Gasthaus wurde weiter betrieben. Aufgrund der Nähe zur alten Bamberger Synagoge, vor allem aber nach der Zerstörung der neuen Synagoge während der Reichspogromnacht, entwickelte sich das Gasthaus immer mehr zum Zentrum des jüdischen Lebens in Bamberg. Von hier wurden schließlich auch die meisten jüdischen Bürger Bambergs in die Vernichtungslager deportiert – die weiße Taube hatte ihre Symbolik für den Frieden damit endgültig verloren. In den 1980er Jahren wurde das gesamte Gelände abgerissen und mit einem neuen Geschäftsviertel mit Wohnnutzung bebaut. An das Brau- und Gasthaus weiße Taube, das einst hier stand, erinnert lediglich die bronzene Plakette, die an der Fassade angebracht ist.